Auf dem Parkschulcampus Uster entstand für die Kantonsschule ein zweigeschossiger Modulbau mit 13 Klassenzimmern. Das Provisorium deckt den wachsenden Schulraumbedarf und dient dem Kanton Zürich als Pilotprojekt für zirkuläres Bauen. Verwendet wurde das ehemalige Provisorium der Kantonsschule Im Lee, das nach seinem Einsatz für die Berufsfachschule Uster nun bereits zum dritten Mal aufgebaut wird. Für die längere Betriebsdauer erhielt der Modulbau eine hinterlüftete Fassade mit zusätzlicher Dämmung und wiederverwendeten Fassadenelementen. Ergänzt wird er durch eine unbeheizte Vorzone in Holzbauweise, die flexible Räume für neue Lehrkonzepte schafft.
Grundlage für die Wiederverwendung sind Bauteile, die aktuelle energetische, statische und normative Anforderungen erfüllen. Vor dem Wiedereinbau werden sie geprüft, sodass sie langfristig im Kreislauf bleiben können. Ob eine Wiederverwendung sinnvoll ist, hängt von einer sorgfältigen ökologischen und ökonomischen Einschätzung ab. Beim erneuten Einbau sind Demontierbarkeit und flexible Planung wichtig: Oberflächen bleiben roh, Verbindungen werden verschraubt statt verklebt.
Unter anderem kamen Betonplatten der A3-Tunnelbaustelle Kerenzerberg, Fenster aus einer Zürcher Wohnsiedlung und Fassadenbleche aus einem Industriegebäude in Rotkreuz neue Verwendung. Die Fassadengestaltung ist von den Klimastreifen inspiriert, die Temperaturveränderungen der letzten 150 Jahre sichtbar machen.