Fokus Uster | Untere Farb (2022)

Als ehem. Färberei ist die «Untere Farb» ein wichtiger Zeuge der vorindustriellen Epoche im Zürcher Oberland. Sie geht womöglich ins 16. Jh., sicher aber ins 17. Jh. zurück und ist damit nicht nur die älteste Manufaktur in Uster, sondern gehört auch zu den ältesten im Kanton Zürich erhaltenen Färbereibetrieben.

Das heutige Wohnhaus geht auf das bis 1672 zurückverfolgbare Färberhaus zurück, welches neben drei Ustermer Mühlen zur ersten direkt am Aabach errichteten, örtlichen Industrie zählte. Der Färbereibetrieb war zwar nicht auf Wasserkraft zur Energiegewinnung angewiesen, erforderte jedoch grosse Mengen an klarem Wasser.

Die Aufgabe des Färbereibetriebs in der Mitte des 19. Jh. bewirkte in der Folge die sukzessive Verwandlung der Färberei in ein repräsentatives, bäuerliches Wohnhaus.

Von Bedeutung ist auch die 1826 als direkte Zufahrt für die Färberei errichtete, gedeckte Holzbrücke, die bis zum Bau der Seestrasse in den 1870er-Jahren einen wichtigen Übergang über den Aabach bildete.

Mit seiner Lage an der wichtigen, vom Pfäffikersee zum Greifensee verlaufenden Industrieachse entlang des Aabachs und als Bindeglied zwischen historischem Ortskern mit Kirche und Schloss und dem Stadtpark verfügt die «Untere Farb» zudem über eine grosse städtebauliche Bedeutung.


Adresse


Seestrasse 4
8610 Uster

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Öffentlicher Verkehr


Diverse S-Bahnen bis Bahnhof Uster
Danach zu Fuss ca. 400m oder Bus 813 bis Stadtpark

Details


1672
Betrieb einer Färberei

1750
Bau von Scheune und Stallungen

1850
Umbau der Färberei zu einem stattlichen, repräsentativen Bauernhaus

Eigentümerschaft:
Stadt Uster

Auszeichnungen:

Überkommunales Schutzobjekt