Dort, wo heute die Siedlung Vogelsang Bahnreisende vor ihrer Ankunft in Winterthur begrüsst, entstanden bereits 1939–1941, sehr einfache Mehrfamilienhäuser der Gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft Winterthur (GWG). Mit dem jetzigen Ersatzneubau der Gründersiedlung der GWG ist es gelungen den Zwischenraum zu orchestrieren und eine enge Beziehung zwischen Bebautem und Unbebautem zu schaffen.
Vor die stark befahrene Vogelsangstrasse haben Knapkiewicz & Fickert Architekten die «Promenade» gelegt: ein Hochtrottoir mit Verbindungen zu den Hauseingängen und Siedlungs-Aufgängen. Durch den Höhenversatz ist der Fuss- und Veloverkehr nicht nur von der Strasse abgeschirmt, die Promenade erhält auch Aufenthaltsqualitäten und erschliesst die gesamte Siedlung.
Die wabenartige Grossstruktur aus 15 achteckigen Baukörpern schafft Höfe unterschiedlichster Qualität, die über Stichtreppen bis zur höher gelegenen Passage miteinander verbunden sind. Es ist diese Komposition aus Wegverbindungen, Treppen und Gassen, die an vertraute Strukturen historischer Altstädte erinnert.
Die Siedlung umfasst rund 150 Wohnungen – das Angebot reicht von 2.5 bis zu 6.5 Zimmern. Alle Wohnungen haben von mindestens zwei Seiten Licht, einige blicken sogar auf Garten- und Strassenhof. Sie sind geprägt von Aus- und Einblicken, von Gemeinschaft und Intimität, von Nähe und Distanz.
Mehr als zwanzig Gemeinschaftsräume fördern das Miteinander. Die fast 400 Bewohnerinnen und Bewohner teilen sich Waschküche, Musikzimmer, Fitnessraum, Pizzaofen, Kräutergarten, Gästezimmer, Büro, Badebrunnen und vieles mehr. Sogar einen eigenen Kindergarten und eine Kita gibt es.