Eine gute halbe Wegstunde von den Toren Alt-Zürichs entfernt erhob sich schon im Hochmittelalter am linken Limmatufer ein trotziger Bau: der Hardturm. Seinen Namen verdankte er dem mächtigen Eichwalde, dem «Hard», der einst das ganze Gebiet unterhalb des Sihlfeldes bedeckte und sich bis gegen Höngg hin ausdehnte. Der Eichwald ist längst verschwunden, der Hardturm aber geblieben. Quer durchs Limmattal soll sich einmal eine «Letzi», das ist ein Verteidigungswall, gezogen haben. Unser Wehrturm mag als besonders zäher Stützpunkt dieser Anlage gegolten haben. Von ihm aus liess sich das Limmattal in seiner ganzen Breite gut beobachten.
Der Hardturm hätte wohl kaum so viele Jahrhunderte überdauert, wenn seine Mauern nicht eine stattliche Dicke (stellenweise über 3 m) aufwiesen. Mächtige Quader, Roll- und Bruchsteine sind hier scheinbar unlöslich zusammengefügt und verkittet. Das buntfarbige, gemischte Baumaterial stammt aus den Glarner Bergen und wurde in grauer Urzeit auf Gletschers Rücken in die Gegend des späteren Bauplatzes geschafft.