Die Schulhäuser Rämibühl in Zürich wurden 1970 vom Architekten Eduard Neuenschwander erbaut. Die Kantonsschule ist nicht allein wegen ihrer beachtlichen Grösse das Hauptwerk Neuenschwanders. Mit dem weitgehenden Erhalt des vorhandenen Baumbestands und dem Einbau zahlreicher Fragmente der Villen, die der damals grössten Schule der Schweiz weichen mussten, schuf er eine Einheit von Gebäude und Park, von Architektur und Landschaft, in der die Geschichte des Ortes bis heute weiterlebt.
Der Schulkomplex liegt am Hang oberhalb des Kunsthauses und ist ein typisches Beispiel für die Architektur der 1960er-Jahre: funktional, klar gegliedert und mit viel Beton gebaut. Trotzdem wirkt das Gebäude nicht kalt – denn Neuenschwander legte grossen Wert auf Licht, Naturbezug und Aufenthaltsqualität. Die verschiedenen Schulhäuser und Pausenplätze fügen sich in die Landschaft ein, mit Blick auf Stadt und Berge. Das Ensemble ist sorgfältig geplant: Wege, Bäume, Sichtbezüge – alles folgt einer durchdachten Ordnung. Heute steht das Schulhaus unter kantonalem Denkmalschutz, weil es als bedeutendes Beispiel moderner Schularchitektur gilt. Der Bau zeigt, wie man Architektur nutzen kann, um eine lernfreundliche und offene Umgebung zu schaffen – damals wie heute.