Da, wo eine riesige Papierfabrik und Gewerbebauten standen, wird jetzt nach den Grundsätzen der 2000-Watt-Gesellschaft gewohnt und gearbeitet. Aber ist das Quartier Manegg wirklich derjenige qualitativ hochwertige Lebensraum, den man sich beim Planungsstart vor über zehn Jahren gewünscht hat?
Die planerischen Voraussetzungen für die Entwicklung des linsenförmigen, 20 Hektar grossen Areals waren bei der Umsetzung mustergültig: Im Jahr 2000 startete die Stadt Zürich zusammen mit den Grundeigentümerschaften eine kooperative Entwicklungsplanung, bei der Wohnen, Dienstleistung, Verkehr sowie Frei- und Schulraum zu einem nachhaltigen Stadtquartier von «hoher städtebaulicher Qualität» verbunden werden sollten.
Die Vorgaben der Planung waren Resultat eines intensiven politischen Prozesses, bei dem neben den ehrgeizigen Nachhaltigkeitszielen auch ein hoher Anteil genossenschaftlichen Wohnens eingefordert wurde. Heute lässt sich die Manegg als politisch-wirtschaftlich-architektonisch hergestelltes Konstrukt besichtigen – und debattieren.