Das Speich-Areal befindet sich in einer besonderen städtebaulichen Lage zwischen Blockrandquartier und einer uneinheitlichen Bebauung am Wipkingerplatz, der Hardbrücke und dem Flussraum, welche nach einem städtebaulich vielschichtigen Baukörper verlangte. Das Gebäude reagiert darauf mit einer sehr eigenständigen Gestalt, insbesondere einer Kopfausbildung zum Wipkingerplatz, welche den Ort neu besetzt. Auf der Strassenseite heben plastische Verschränkungen die klassische Dreiteilung von Sockel, Mittelteil und Attika auf und steigern die Ausdruckskraft des Baukörpers. Auf der Flussseite wird über Terrassierungen des Gartens, der Ausbildung der Hofgebäude als Gebäudesockel sowie bepflanzten Balkonen und Dachterrassen ein nochmals anderer Charakter erzeugt, der an vertikale oder hängende Gärten erinnert. Die Fassadenbekleidung mit Keramik – in Anlehnung an die ortstypischen, ockerfarbenen Backsteine – enthemmt je nach Lichtreflexionen die Massigkeit und Schwere des Körpers.
Einer Nutzungsflexibilität folgend wurde das Haus konsequent strukturell entflochten. Dazu gehören der Skelettbau in Stahlbeton, der Leichtbau im Innern und stellenweise abgehängte Decken, welche die offen geführten Installationen verkleiden. Die Wohnräume loten in dieser Anordnung das räumliche Potential des «plan libre» aus.