Die Ausstellung «Anatomy Lessons» zeigt das im letzten Jahr fertiggestellte Umbauprojekt der casa mondiale, als Fallbeispiel dafür, dass Architektur ein Produkt vieler Einflüsse und Geschichten ist, die nur aus dem Zusammenhang heraus verstanden werden können.
Was würde es bedeuten, die Pläne der Heizungs- und Elektrotechnik, die Berechnungen der Statik und Bauphysik, den Türgriff des Denkmalschutzes, die Organigramme des Bauherren und die Aneignung der Nutzer_innen als ebenso relevant auszustellen, wie den Entwurf der Architektur?
Es ist ein Versuch, über die traditionellen Betrachtungsweisen innerhalb der Disziplin Architektur hinauszugehen. Die Ausstellung möchte damit der Frage auf den Grund gehen, inwieweit unterschiedliche Darstellungen der Repräsentation unsere Wahrnehmung über Architektur beeinflussen können.
Dieses mit dem Ziel, Architektur als gesamtgesellschaftliches Anliegen zu begreifen und sich in transdisziplinärer Absicht über die Potentiale, aber auch der Konfliktfähigkeit von Architektur bewusst zu werden.
Im übergeordneten Sinne geht es hierbei vor allem um einen Appell: wir alle übernehmen Verantwortung für einen gemeinsamen, zu erhaltenden Lebensraum.