Architekturwettbewerbe sind eines der bestgehüteten Geheimnisse von Architekturbüros. Der Film zeigt die Querelen hinter der Fassade fünf weltbekannter Architekturbüros, die 2009 um den Bau des Nationalmuseums für den Zwergstaat Andorra wetteiferten.
Die Meister, und vor allem ihre MitarbeiterInnen, plagen sich, entwerfen Strategien, kämpfen, wollen gewinnen. Der Film verfolgt den Wettbewerb sehr detailliert, fast schmerzhaft rau und bietet faszinierende Studien zu Persönlichkeit, Strategie und Rhetorik der StararchitektInnen sowie den Arbeitsverhältnissen in deren Büros. Der Film enthülle die Architekturbüros als Fabriken maximaler Ineffizienz, spottet Guardian-Architekturkritiker Oliver Wainwright. Der Clash der Architektur-Titanen im Pyrenäen-Kleinstaat verspricht grosses Filmvergnügen.
Fragestellung Podium
Was ist der Nutzen des Architekturwettbewerbs? Unter Fachleuten ist er kaum umstritten, aber stimmt das denn auch wirklich? Wie «objektiv» ist die Beurteilung von berufenen Fachleuten? Viele Zürcher Bauten sind das Resultat von Wettbewerben oder Studienaufträgen, und doch werden sie oft von Laien als monoton wahrgenommen, als auserwählt in Hinterzimmern. Es stellt sich also hier die Frage: Ist das Wettbewerbswesen überhaupt in der Lage, das Versprechen der Vielheit einzulösen? Gibt es neue (digitale) Formen, welche die Kommunikation zwischen Publikum und Sachverständigen erleichtern würde – auch für private Veranstalter?
Sporadisch melden sich auch unter Fachleuten Stimmen der Unzufriedenheit: über mangelnde Zugänglichkeit vor allem für junge Architekturschaffende, über steigende Anforderungen für Teilnehmende, die Einschränkung der architektonischen Exzellenz und hohe Kosten für die Auslober.