Otto Kolbs Glashaus in Wermatswil bei Uster bezeichnete der Architekt selbst als sein «Lebenswerk».
Die Villa Kolb beeindruckt durch ihre ungewöhnliche Erscheinung – ein zylinderförmiger, vollflächig verglaster Körper, dessen kreisrunder Grundriss über die Wohnebenen einen kontinuierlichen, fliessenden Raum beherbergt. Im eigenen Haus schuf sich der Architekt Otto Kolb eine ganz persönliche Choreografie des Wohnens.
Kolb, der sich in seinen Bauten ebenso mit Ingenieurbau und Ökologie befasste, wurde 1948 als 27-järhiger an das Institut of Design (ID) in Chicago berufen. Zuvor hatte er im Architekturbüro von Alfred Roth gearbeitet
In Kolbs Villa kristallisieren sich all die gestalterischen Themen, mit denen sich der Architekt und Designer befasste. Die zylinderförmiger Kubatur der Villa ist gefasst von einer filigranen Stahlkonstruktion, deren runde Stützen das Haus in zwei Reihen umschliessen. Die Fassaden spiegeln das Grün des umgebenden Grundstücks. Fast scheint es, als verschmelze das Haus mit seiner Umgebung. Dazu trägt auch eine Wasserfläche bei, die einen Teil des Hauses umschliesst. Im Inneren bildet ein Wasserbecken im Zentrum das passende Gegenstück. Die Wohnebenen im Haus Kolb sind miteinander verbunden, sie bilden einen kontinuierlichen, fliessenden Raum, wechselnd zwischen offenen, grosszügigen Wohnbereichen und geschlossenen, engen Zonen. Je nach Situation ist der Aussenraum einmal Panorama und einmal gerahmter, wohldosierter Bildausschnitt.